Zahnerhaltung
Der Übergang zur sogenannten Prothetik kann allerdings fließend sein. Daher möchten wir diesen Bereich einmal so erläutern...
Wir möchten
- den gesunden Zahn vor der Füllung.
- die Teilkrone vor der Krone.
- die Krone vor der Zahnentfernung.
- das Implantat vor der Brücke.
- die Brücke vor der Lücke.
- die Teilprothese vor der Vollprothese.
- die Vollprothese vor der Zahnlosigkeit.
Amalgam - nein danke?
Kaum ein zahnmedizinischer Werkstoff hat mehr Diskussionen und Bedenken ausgelöst als das Amalgam. Zu Recht?
Unumstritten ist, dass Amalgam sehr preiswert und haltbar ist. Amalgam stellt seit langem die zuzahlungsfreie Kassentherapie bei kariösen Defekten dar.
Durch seine Zulassung als Medizinprodukt ist es nicht legitim von Gift zu reden. Der Quecksilberanteil ist das, was jedoch immer wieder zu Bedenken geführt hat und die meisten Patienten motiviert, uns nach Alternativen zu fragen.
Wir und unsere Mitarbeiter wählen für unsere eigene Behandlung kein Amalgam.
Die mangelnde Ästhetik, die Anfälligkeit für Korrosionsschichten und die vielen bezahlbaren Alternativen verdrängen in unserer Praxis langsam dieses Füllungsmaterial.
Ebenfalls stellt die aufwendige Entsorgung, in giftmüllartigen Gefäßen, eine zusätzliche Belastung für unsere Umwelt dar.
Composite - mehr als eine „Füllung“!
Wir verwenden ungern den Begriff „Füllung“. Unsere Auffassung von Kariesbeseitigung ist nicht das bloße Auffüllen eines Loches mit irgendeinem Füllwerkstoff. Gute Zahnmedizin ist mehr als das!
Die Natur ist bequem!
Sie entwickelt alles effizient und nur so kompliziert wie unbedingt notwendig. Formen werden nicht zur Zierde sondern streng nach Funktion und Wirkung gestaltet. Die Natur hat sich etwas dabei gedacht als sie den Zahn erfunden hat.
Die Höcker und Fissuren, die Randleisten und Wülste, die Microfissuren und Tuberkel. All das hat eine eigene Aufgabe im komplizierten Kauprozess. Zähne des Ober- und des Unterkiefers gleiten perfekt aneinander vorbei. Wie bei einem Zahnrad greifen die verschiedenen Strukturen ineinander.
Vorher / Nachher
Ein Zelt für den Zahn!
Um einen optimalen Verbund zum Zahn zu gewährleisten ist die Trockenlegung des Defektes von entscheidender Bedeutung.
Composites werden quasi in den Zahn geklebt. Feuchtigkeit aus Atemluft und Speichel würden den Klebeverbund und damit die Haltbarkeit der Compositefüllung negativ beeinträchtigen.
In unserer Praxis wird daher beim Legen solcher Restaurationen mit besonderer Sorgfalt gearbeitet.
Wir legen den Zahn und seine Umgebung mit einem speziellen Gummituch, dem sog. Kofferdam, trocken.
Kindern erklären wir das vorher mit dem Bild: „Jetzt bekommt dein Zahn ein eigenes Zelt“.
Zugegeben - das Anlegen dieses Tuches ist besonders beim ersten Mal nicht gerade Wellness. Die Gewöhnung setzt allerdings recht schnell ein und viele Patienten wissen nachher zu schätzen, dass ein sauberer und organisierter Arbeitsprozess mit überdurchschnittlicher Qualität ein sehr gutes Ergebnis hervorgebracht hat. Ebenfalls kann unter diesem Kofferdam das Atmen und Schlucken vom Speichel fortgesetzt werden.
Es ist nicht alles Gold was glänzt!
Inlays, auch als Einlagefüllung bezeichnet, sind preisintensiv aber unglaublich gut. So beschreiben wir diese Therapieform gern unseren Patienten.
Ein Inlay ist wie eine Füllung, nur dass es vom Zahntechniker nach Abdrucknahme durch den Zahnarzt im Labor modelliert und hergestellt wird.
Wir empfehlen diese Form des Defektschlusses immer dann, wenn eine Compositefüllung (Kunststofffüllung) aufgrund einer komplizierten Defektform kein reproduzierbar gutes Ergebnis erwarten lässt. Bei tief in den Zahnzwischenraum ausgedehnten Defekten ist besonders eine perfekt geglättete Oberfläche der Füllung unverzichtbar. Diese lässt sich am sichersten mittels Inlays herstellen.
Der hohe Preis entsteht durch den aufwendigen Herstellungsprozess im zahntechnischen Labor. Aber glauben Sie uns - er ist es wert!
Bitte in Weiß! Keramikinlays
Keramische Inlays sind in Form, Farbe und Oberfläche nahezu perfekte Restaurationen. Mit einem sorgfältigen Verbundverfahren lassen sie sich perfekt mit dem Zahn verbinden. Der Defekt wird scheinbar unsichtbar.
Wenn möglich und gewünscht ziehen wir diese geklebten Restaurationen anderen Verfahren vor.
Voraussetzung ist die Möglichkeit der absoluten Trockenlegung für das Klebeverfahren. (siehe Zelt für den Zahn)
Gold - eine gute Tradition!
Goldinlays sind sicher die haltbarsten Restaurationen in der Zahnmedizin. Ihr Vorteil ist, dass sie mit geringer Schichtdicke auskommen und quasi niemals brechen können. Ein übermäßiges Beschleifen des Zahnes zum Platzgewinn ist nicht notwendig. Daher sind sie eine präzise und schonende Therapieform.
Häufig kommen sie dann zum Einsatz, wenn durch die Defekttiefe o.ä. eine absolute Trockenlegung mit dem Kofferdam nicht möglich ist oder extreme Bissverhältnisse vorliegen. Eine relative Trockenlegung durch Watterollen etc. reicht bei dem angewendeten Zementierungsverfahren völlig aus.
Manche Patienten finden diese goldfarbigen Restaurationen nicht ästhetisch, aber dies ist eine reine Geschmackssache. Und Sie wissen doch: „Über Geschmack lässt sich streiten.“